Der Energieausweis als Entscheidungshilfe in wenigen Klicks
Energieausweis
Ein Energieausweis ist ein wichtiges Dokument zur Bewertung der Energieeffizienz eines Gebäudes. Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen oder verkaufen wollen, dann erhalten Sie durch den Energieausweis wichtige Informationen über die zu erwartenden Energiekosten.
Warum ist der Energieausweis wichtig?
Der Energieausweis liefert Daten über Energieverbrauch und CO2-Emissionen, um Eigentümern, Mietern und potenziellen Käufern einen Überblick über Energiekosten und Umweltauswirkungen zu geben. Eigentümer brauchen einen Energieausweis für Neubauten und Bestandsgebäude, wenn diese verkauft oder neu vermietet werden.
Der Energieausweis schafft Transparenz über die energetische Qualität eines Gebäudes, ist eine Entscheidungshilfe für Käufer und Mieter und trägt durch die Bewertung der CO2-Emissionen zum Umweltschutz bei. In Deutschland ist ein Energieausweis erforderlich, wenn eine Immobilie verkauft, vermietet oder verpachtet wird. Käufer und Mieter haben ein Recht auf die Energieangaben.
Eigentümerinnen und Eigentümer erhalten durch den Energieausweis Hinweise, wie sie die energetischen Eigenschaften ihrer Immobilie verbessern und dadurch Energiekosten einsparen können.
Welche Arten von Energieausweisen gibt es?
Es gibt zwei Hauptarten von Energieausweisen:
- Bedarfsausweis: Basierend auf einer gründlichen Analyse der Bausubstanz berücksichtigt er Faktoren wie Dämmung, Fensterqualität und Heizungssysteme, um den theoretisch notwendigen Energiebedarf abzuschätzen.
- Verbrauchsausweis: Konzentriert sich auf den tatsächlichen Energieverbrauch über einen festgelegten Zeitraum, unter Berücksichtigung von Nutzungsdaten wie Heiz- und Kühlverhalten.
Wann ist welcher Energieausweis erforderlich?
Grundsätzlich kann der Eigentümer / die Eigentümerin frei entscheiden, ob ein Bedarfs- oder Verbrauchsausweis für die Immobilie ausgestellt werden soll. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Bedarfsausweis Pflicht ist.
Diese wird benötigt, wenn das Bauantragsdatum vor dem 01. November 1977 liegt, bei Mehrfamilienhäusern mit weniger als 5 Wohneinheiten und wenn über 10% der Fläche eines Außenbauteils, wie zum Beispiel Außenwände, erneuert wurden.
Des Weiteren wird der Bedarfsausweis bei Neubauten benötigt, da hier noch keine Verbrauchsdaten der letzten 3 Jahre vorliegen.
Welche Vorteile hat welche Ausweisart?
Der Verbrauchsausweis ist in der Regel preiswerter im Vergleich zum Bedarfsausweis. Bei dieser Ausweisart sind nur wenige Unterlagen erforderlich.
Der Bedarfsausweis hingegen hat eine sehr hohe Genauigkeit. Dies führt zu einer konkreteren Modernisierungsempfehlung. Nach einer energetischen Sanierungsarbeit kann dieser leicht aktualisiert werden.
Hinweis: Der direkte Vergleich beider Ausweise kann unterschiedlich ausfallen. Verbrauchs- und Bedarfsausweise beinhalten zwar dieselbe Effizienzskala jedoch kann die Bewertung für dieselbe Immobilie unterschiedlich ausfallen.
Was kostet ein Energieausweis?
Die Kosten variieren je nach Ausweisart und Gebäudegröße. Ein Verbrauchsausweis kostet in der Regel zwischen 50 und 100 Euro, während der Bedarfsausweis, besonders für Einfamilienhäuser, zwischen 300 bis 500 Euro liegt. Die Kosten des Energieausweises trägt die Eigentümerin / der Eigentümer. Die Kosten dürfen nicht auf Mieter umgelegt werden.
Welche Daten und Dokumente werden für die Beantragung eines Energieausweises benötigt?
Eine vollständige Datenerfassung ist erforderlich. Die dazu notwendigen Unterlagen unterscheiden sich nach der jeweiligen Art des Energieausweises.
Zur Erstellung eines Bedarfsausweis für Wohngebäude werden folgende Daten benötigt:
- Allgemeine Gebäudedaten und Gebäudeabmessungen wie Baujahr, Länge und Breite des Gebäudes, Fensterflächen und Dämmungsstärke. Diese Angaben sind im Gebäudegrundriss enthalten.
- Technische Ausstattung wie Typ, Alter und Größe von zum Beispiel Warmwasserspeicher. Diese Angaben sind im Abgasmessprotokoll oder auf dem Typenschild der Geräte zu finden.
- Digitales Foto des Gebäudes sowie detaillierte Fotos von Modernisierungsmaßnahmen. Als Alternative können auch Rechnungen oder Fördermittelbelege eingereicht werden, die den energetischen Zustand belegen.
- Sofern vorhanden kann die Baubeschreibung des Wohnobjekts hinzugefügt werden.
Zur Erstellung eines Verbrauchsausweis für Wohngebäude werden folgende Daten benötigt:
- Heizkostenabrechnung und / oder Energierechnungen der letzten 3 Abrechnungsjahre.
- Angaben zur Wohnfläche. Diese Angaben sind in der Heizkostenabrechnung oder der Baubeschreibung zu finden.
- Baujahr der Heizungsanlage. Diese Information steht im Abgasmessprotokoll. Als Alternative kann der Schornsteinfeger kontaktiert werden.
- Optional ein digitales Foto des Wohnobjekts. Insbesondere Detailfotos modernisierter Außenbauteile.
Was bedeuten die Farben und Buchstaben im Energieausweis?
Der Energieausweis enthält eine alphabetische und farbliche Einteilung, die es ermöglicht, die Kennwerte zum Energieverbrauch bzw. Energiebedarf des Wohnobjekts abzulesen. Die Skala zur Energieeffizienz reicht von der besten Klasse A+ bis zur schlechtesten H, wobei grün für niedrigeren Energiebedarf und rot für hohen Energiebedarf steht. Pfeile ordnen das Gebäude entsprechend ein und die Zahlen dazwischen stehen für die jährlichen Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche.
Das bedeutet, wenn der Pfeil im grünen Bereich liegt, ist der zu erwartende Energieverbrauch gering. Gelb signalisiert Verbesserungspotenzial und der rote Bereich deutet auf hohe Energiekosten oder eine grundlegende Sanierung hin.
An erster Stelle sind die wichtigsten Daten zu sehen. Die Ampel zeigt den Energieverbrauch an. Zusätzlich werden Angaben zum Gebäude, zur Fläche sowie Aussagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien und zum Lüftungskonzept gemacht.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Primärenergiekennwert (PE-Kennwert). Dieser dient zum Ablesen Energieversorgung auf die Umwelt. Denn auch diese Art des Brennstoffs spielt eine wichtige Rolle.
Der Energieausweis enthält seit dem 1. November 2020 zusätzliche Angaben zu den CO2-Emissionen, die durch den Primärenergieverbrauch in einem Gebäude entstehen. Dadurch werden der tatsächliche Energiebedarf und entstehende CO2-Ausstoß transparenter gemacht.
Ein Energieausweis ist 10 Jahre lang gültig. In der Kopfzeile des Energieausweises steht die Gültigkeit.